„Pilgern“, – das kann man im Osten der Lüneburger Heide auf der „Via Scandinavica“, dem Jakobsweg, der die skandinavischen Länder mit anderen Jakobswegen Deutschlands verbindet und der vom Freundeskreis der Jakobswege in Norddeutschland betreut wird.
Nachweislich nahmen die Pilger aus dem skandinavischen Raum seit dem 12. Jhd. die Route über Fehmarn Richtung Süden. In der Lüneburger Heide führt er über Lüneburg, Bad Bevensen, Ebstorf, Hösseringen, Eschede weiter bis nach Celle. Mit der Etappe 12 (Bardowick – Lüneburg – Bienenbüttel) erreichen die Pilger*Innen den Landkreis Uelzen.
Die nächsten Tagesziele sind das Kloster Medingen bei Bad Bevensen, das Kloster Ebstorf und das Museumsdorf Hösseringen.
Zwei Heideklöster – ein Pilgerweg
Sie sind schon seit Jahrhunderten Nachbarn, die beiden Heideklöster Medingen und Ebstorf. Endlich sind die beiden Sehenswürdigkeiten nun auch mit einem ausgeschilderten, 14 Kilometer langen Weg für Pilgerer miteinander verbunden. Nämlich über den 1000 Jahre bestehenden Pilgerweg „Via Scandinavica“, der die Jakobspilger bis nach Santiago de Compostela führte.
Start am Kloster Medingen
Wie wäre es also mit einem Besuch der Klöster in Verbindung mit einer Wanderung auf alten Pfaden? Starten Sie im Bad Bevensen Ortsteil Medingen am Kloster Medingen, erleben Sie bei einer Führung durch das schlossähnliche, klassizistische Klostergebäude mit seinen wertvollen Kunstobjekten die bewegende Geschichte dieses eigentlich schon 1241 gegründeten Zisterzienser-Klosters. Das heutige evangelische Damenstift gehört zu den bekannten sechs Heideklöstern und präsentiert sich offen und traditionsbewusst.
Muschel als Begleiter
Machen Sie sich danach auf den Weg durch Wald, Wiesen bis nach Seedorf, einem charmanten ursprünglichen Heidedorf. Im Dorfgemeinschaftshaus werden im Sommer Getränke und Kuchen angeboten. Über den „Goldberg“ geht es dann bis nach Hohenbünstorf, immer begleitet von der gelben Muschel als Zeichen, dass Sie sich auf dem ursprünglichen Pilgerweg befinden. Hier lädt Sie ein gemütliches Gasthaus zu einer wohlverdienten Pause ein.
Highlight: Weltkarte im Kloster Ebstorf
Durch die Feldmark führt der Weg Sie dann wieder in den Wald. Sie befinden sich in der Tannenworth, nahe dem Klosterflecken Ebstorf. Hier ist der Besuch des Klosters Ebstorf, das ebenso zu den Heideklöstern zählt, ein lohnenswertes Ziel. Bekannt ist das Kloster durch die Ebstorfer Weltkarte – eine originalgetreue Kopie einer mittelalterlichen Weltdarstellung. Die Gebäude aus dem 14. Jahrhundert sind vollständig erhalten und mit Kreuzgang, Kirche und Nonnenchor absolut sehenswert. Über 200 Truhen, Madonnenfiguren, wertvolle Kunstgegenstände und der Heilspiegel im Kreuzgang erzählen erstaunliche Geschichten.
Ebstorf lädt Sie ein, die Gastronomie zu genießen und nach dem ereignisreichen Tag zu entspannen.